Child theme index:Francisco López: „Es ist sehr befriedigend zu wissen, dass die Absolventen des Jurastudiums der UIB unter den von den Arbeitgebern am meisten geschätzten Absolventen Spaniens sind.“
Interview mit Francisco López Simó, Professor für Prozessrecht und Dekan der Fakultät für Rechtswissenschaften der Universität der Balearen (UIB)
Im Juli 2014 trat Francisco López die Nachfolge von Santiago Cavanillas an der Spitze des Dekanats der Fakultät für Rechtswissenschaften der UIB an. In den vergangenen zwei Jahren als oberster Leiter der 1500 Studenten und 125 Professoren, die die Studien der Rechtswissenschaften und Arbeitsbeziehungen ausmachen, hat er auf dem Campus der Universität in Palma intensive Arbeit geleistet. Für diese Aufgabe hat die Fakultät ein großes Dekanatsteam: der Dekan, fünf Vizedekane und ein Sekretär.
– Es ist in diesem Juli zwei Jahre her, seitdem sie Dekan der Fakultät für Rechtswissenschaften der UIB wurden. Wie ist Ihre Einschätzung dieser Zeit und welche Herausforderungen stellen sich in nächster Zeit für die Fakultät?
-Meine Bewertung dieser Zeit ist sehr positiv. Es hat bedeutet, in eine für mich vorher unbekannte Welt einzutauchen, die wirklich begeistert: die Hochschulleitung. An der Spitze deiner Fakultät zu stehen, jeden Tag für sie zu kämpfen, dass Projekte vorankommen, um sie zu verbessern und zu erreichen, dass sie zu den bestbewerteten des Landes gehört, ist eine große berufliche Herausforderung und zugleich eine Ehre und ein Privileg.
Insgesamt bin ich mit der bisher geleisteten Arbeit zufrieden, denn in diesen ersten zwei Jahren der Führung der Fakultät betraf mich – also auch unser ganzes Dekanatsteam – in erster Linie die Akkreditierung der neuen Studienpläne durch die ANECA (Nationale Agentur für die Bewertung universitärer Qualität und Akkreditierung), nach ihrer Anpassung an den europäischen Hochschulraum, also der sogenannte „Bologna-Prozess“. Schließlich, nach einem arbeitsintensiven und harten Jahr 2015 (Hunderte von Berichten, Treffen mit allen beteiligten Gruppen, Besuche der Inspektoren …), können wir sagen, dass das Akkreditierungsverfahren sehr gut gegangen ist, da wir bereits vorläufige Gutachten haben, die anzeigen, dass unsere Studiengänge – Jura, Arbeitsbeziehungen und der Master für Rechtsanwälte, den wir mit der Balearischen Anwaltskammer (ICAIB) anbieten – die von der ANECA geforderten Qualitätsstandarts ohne Weiteres erfüllen. Es ist befriedigend festzustellen, dass die Inspektoren von der ANECA die Fakultät für Rechtswissenschaft als gut funktionierend einschätzen, und dass sie die Qualität des akademischen Angebots für gut halten. Und noch befriedigender ist es, wenn dies möglich ist, zu wissen, dass unsere Absolventen zu den von den Arbeitgebern am besten bewerteten Absolventen des Landes gehören, nach dem neuesten Ranking Universität-Unternehmen der Stiftung Everis (https://es.fundacioneveris.com/informe_universidad_empresa_2016.pdf). Alle – Professoren, Verwaltungs- und Dienstpersonal und Studenten – haben Grund, sehr stolz auf unsere Fakultät zu sein!!
Was die Herausforderungen der Fakultät in den nächsten Jahren betrifft, habe ich viele Projekte im Sinn: die Schaffung eines Lehrstuhls für juristische Redekunst, der es uns erlaubt, unsere Studenten in dieser für alle juristischen Berufe wichtigen Fähigkeit angemessen auszubilden; die Förderung der Internationalisierung der Fakultät indem wir mehr Fächer auf Englisch unterrichten, das Programm Erasmus verstärken, oder sogar eine deutsch-spanische Gruppe für einen Studienabschluss der Rechtswissenschaften ins Leben berufen … Das gemeinsame Ziel dieser Projekte ist es, aus dieser Fakultät eine sehr gute Fakultät zu machen, die innerhalb und außerhalb Spaniens bekannt ist und geschätzt wird – und wir können es schaffen, wir haben die Mittel dafür.
– Welche Aspekte glauben Sie, haben in den vergangenen 30 Jahren, seitdem Sie das Jurastudium an der UIB abgeschlossen haben, eine bemerkenswerte Entwicklung genommen, die im Interesse der jetzigen Jurastudenten sind?
– In diesen 30 Jahren hat sich vieles verändert, und meiner Meinung nach zum Besseren, an der UIB und generell an allen spanischen Universitäten. Der Studienplan, dem ich folgte (der Plan von 1953) war ein Plan für 5 Jahre, mit 25 Fächern pro Jahr, der auf rein theoretischen Erklärungen basierte; wir mussten alles in den Kopf bekommen – „pauken“– umfangreiche Handbücher, Gesetzesbücher … es war viel auswendig lernen. Heutzutage ist es nicht mehr so: Derzeit wird das Jurastudium in vier Jahren absolviert, in denen man 40 Semesterkurse besuchen muss. Diese kombinieren Theorie und Praxis in einem Verhältnis von circa 65 % zu 35 %. Vom ersten Studienjahr an haben die Studenten in allen Fächern Theorie- und Praxisunterricht, was es erlaubt, dass sie Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben, die wir im Studium nicht erlernt hatten: einen Vertrag aufsetzen, einen Bericht oder eine Klageschrift verfassen … Ich würde sagen, dass sie so besser für die Integration in die Berufswelt vorbereitet werden, also für Kanzleien, Unternehmen … Andererseits ist es für sie schwieriger an einem Auswahlverfahren für den öffentlichen Dienst teilzunehmen. Und das ist logisch, denn sie sind es nicht gewöhnt zu „pauken“. Ich glaube, dass der Ansatz der Auswahlverfahren (Richter, Notare …) geändert werden muss, angepasst an die Ausbildung, die die gegenwärtigen Jurastudenten an der Universität bekommen.
[roto lado=“left“ texto=“Das Akkreditierungsverfahren sehr gut gegangen ist, da wir bereits vorläufige Gutachten haben, die anzeigen, dass unsere Studiengänge, die von der ANECA geforderten Qualitätsstandarts ohne Weiteres erfüllen“]
– Wie denken Sie, wird das Niveau der Ausbildung von den Studenten der Fakultät für Rechtswissenschaften wahrgenommen, wenn sie mit dem Studium fertig sind? Haben Sie neue berufliche Sorgen von Seiten der Studenten festgestellt, zum Beispiel in Bezug auf dem Gebiet der neuen Technologien und dem sogenannten „Internetrecht“?
-Im Laufe ihres Studiengangs müssen die Studenten eine Reihe von Umfragen ausfüllen, die ein unverzichtbarer Bestandteil des Qualitätssicherungssystems der UIB sind. Am Ende eines jeden Semesters antworten die Studenten anonym – also mit absoluter Freiheit – auf eine Befragung zur Zufriedenheit über die Fächer, die sie studiert haben und über die Professoren, die sie gelehrt haben. Am Ende eines jeden Studienjahres antworten die Studenten auch auf eine weitere Befragung über die generelle Zufriedenheit mit dem Studienplan, dem sie folgen und über die Organisation und das Funktionieren der Fakultät. Außerdem antworten die Studenten, die im Begriff sind ihr Studium zu beenden, also im vierten Studienjahr, auf eine Befragung von circa 50 Punkten in Bezug auf die Fähigkeiten, die sie im Laufe des Studiums erwerben sollten. Darin fragen wir sie, ob sie schon fähig sind, zum Beispiel eine Strafanzeige oder ein Berufungsschreiben aufzusetzen. Und generell vermitteln uns die Studenten in allen Befragungen, dass sie sehr zufrieden sind, da sich die Noten, die sie den Professoren, dem Studienplan, der Organisation der Fakultät und dem erworbenen Niveau der Fähigkeiten geben, im Bereich einer 2+ bewegen.
Bezüglich der neuen Technologien ist klar, dass ihre Auswirkungen in fast allen Bereichen zu grundlegenden Veränderungen führen, auch im Recht. Internet wirft viele neue rechtliche Fragen auf: die Benutzung des Internets zum Begehen von Verbrechen (Internetkriminalität), die Löschung von personenbezogenen Daten auf Internetseiten (Recht auf Vergessen) … Dies ist ein neues Rechtsgebiet, das bei den Studenten auf großes Interesse stößt, weil die Jugendlichen mit diesen neuen Technologien geboren und aufgewachsen sind und sie Bestandteil ihres täglichen Lebens sind. Dessen bewusst, gibt es innerhalb unseres Studienplans Hauptfächer (Zivilrecht, Strafrecht …), die sich mit diesen neuen rechtlichen Problemen befassen; und wir haben auch Wahlpflichtfächer wie „E-Commerce und Internet“, mit denen wir die Studenten in diesen so aktuellen Gebieten ausbilden möchten.
– Sie sind Professor für Verfahrensrecht. Wie würden sie dieses Gebiet jemandem erklären, der wenig oder nichts davon versteht?
-Ganz kurz würde ich sagen, dass wenn ein rechtlicher Konflikt nicht gütlich durch Verhandlungen beigelegt werden kann, es keine andere Wahl gibt als vor Gericht zu ziehen, vor die richterliche Gewalt, um diesen Konflikt durch ein Gerichtsverfahren zu lösen. Das Verfahrensrecht ist die Disziplin, die sich im Wesentlichen darum kümmert, all dies zu erklären: die Zuständigkeit, den Prozess, und auch die Rechte und Pflichten der Personen, die daran beteiligt sind.
Ebenso würde ich sagen, mit der leidenschaftlichen Vision einer Person, die sich dem widmet, dass es eine sehr wichtige Materie ist, unentbehrlich für jeden Juristen: Niemand kann ein guter Anwalt, Prozessvertreter, Richter, Staatsanwalt … sein, ohne das Verfahrensrecht zu beherrschen!! Und ich glaube, dass die Studenten es schon im ersten Studienjahr als eine der Hauptachsen ihrer Ausbildung wahrnehmen.
– Das europäische Recht bestimmt auch in Spanien, als Mitglied der EU, zunehmend die Agenda der Gesetzgebung. Wie beurteilen Sie heute die Koordinierung in Bezug auf die Kohärenz zwischen den europäischen und den spanischen Vorschriften, und welchen Weg sollte sie nehmen?
-Das europäische Recht (Verträge, Verordnungen, Richtlinien …) ist ein integraler Bestandteil der Rechtsordnung der Mitgliedstaaten. Letztere haben die Hauptverantwortung dafür, es richtig anzuwenden und wenn nötig – im Falle von Richtlinien – innerhalb der vorgeschriebenen Frist umzusetzen. Leider kommen einige Staaten – und unserer ist einer davon – diesen Verpflichtungen häufig nicht nach, verletzen wiederholt EU-Recht: die EU hat uns oft aus diesem Grund (Finanzierung des Gesundheitswesens durch die Benzinsteuer, Doktrin Parot, Subventionen für die Werften und die Fußballclubs, europäische Krankenversicherungskarte …) „an den Pranger gestellt“. Auf diesem Weg sollten wir nicht weitergehen: Um in einem Club Mitglied zu sein, müssen alle seine Regeln akzeptiert und befolgt werden!!
Ich bin ein entschiedener Befürworter der EU, der europäischen Integration, weil Europa nicht nur eine Garantie für die Marktwirtschaft ist, sondern auch für die Freiheit, für die Demokratie und für die Sicherheit. In diesen Tagen, in denen so viel und mit so großer Sorge über den „Brexit“ gesprochen wird, sollten wir weiter fortschreiten, nicht nur in der politischen, ökonomischen und sozialen Union, sondern auch in der rechtlichen Union, wenn wir wollen, dass der europäische Integrationsprozess unumkehrbar sein soll: mehr Europa und mehr europäisches Recht!!
– Art von Beziehung haben oder hatten Sie mit dem Bufete Buades?
[roto lado=“right“ texto=“Wenn wir wollen, dass der europäische Integrationsprozess unumkehrbar sein soll: mehr Europa und mehr europäisches Recht“]
-Obwohl ich schon viel von ihm gehört hatte, habe ich Herrn Joan Buades persönlich erst in einem Postgraduiertenkurs über die neue Zivilprozessordnung kennen gelernt, den Dr. Isabel Tapia und ich organisiert hatten. Er fand in Palma im Herbst des Jahres 2000 statt und Herr Buades nahm als Vortragender teil. Ich fand schnell, dass sein professionelles Profil sehr interessant war, dass seine Verpflichtung gut für die Fakultät sein könnte, sodass ich ihn ermutigte, in der Zukunft regelmäßig mit uns zusammenzuarbeiten, also sich als außerordentlicher Professor zu bewerben, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Und die Gelegenheit kam im Studienjahr 2001/2002, als ich Vizedekan der akademischen Organisation war, als wir an der Fakultät den sogenannten Plan von 1997 implementierten (ein Studienplan für das Diplom der Rechtswissenschaften, den wir an der UIB zwischen dem alten Plan von 1953 und dem jetzigen Plan von Bologna hatten) und es startete ein wichtiges Element dieses Plans: das „Praktikum“ (ein Fach im 2. Semester des 5. Studienjahres, das vollkommen praktisch war, und deshalb glaubten wir, dass es von verschiedenen Professionellen des Rechts geleitet werden sollte: Anwälte, Richter, Staatsanwälte …), und Herr Buades war einer der Profis, der eine der 9 Stellen als außerordentlicher Professor bekommen hat, die wir ausgeschrieben hatten, um dieses Fach zu lehren. Er war außerordentlicher Professor des Praktikums (genau gesagt des Gerichtspraktikums, wo er die Praxis des Zivilverfahrens unterrichtete) bis 2009. Danach, und schon mit dem aktuellen Studienplan, war er, und ist es noch heute, außerordentlicher Professor des Bereichs Privatrecht, wo er beim Lehren des Wahlpflichtfachs „Alternative Möglichkeiten der Konfliktlösung“ des 4. Studienjahres mitarbeitet, ein Fach, in dem er ein großer Spezialist ist. Er hat in den letzten Jahren auch ein Seminar über Schiedsverfahren für Unternehmen und Schlichtung bei Insolvenzverfahren den Studenten des Masters für Anwälte UIB-ICAIB gelehrt. Also, trotz seiner vielfältigen Beschäftigungen arbeitet Herr Buades nun schon viele Jahre bei den Lehraufgaben mit uns zusammen. Und wir sind ihm dafür sehr dankbar, weil es für die Fakultät notwendig, unverzichtbar ist, unter uns auf große Praktiker des Rechts zählen zu können: Niemand besser als sie, um den Studenten diese praktische Vision des Rechts zu zeigen, die der Plan Bologna fördern will.
Was seine Kanzlei betrifft, Bufete Buades, glaube ich nichts Neues zu entdecken, wenn ich sage, dass sie eine der wichtigsten „lokalen“ Kanzleien der Balearen ist, durch das Volumen der Fälle, die sie führt und durch die Anzahl der Anwälte, die sie bilden (einige, nebenbei bemerkt, waren Studenten, gute Studenten dieser Fakultät). Darüber hinaus sind mehrere Anwälte der Kanzlei dem Modell von Herrn Buades gefolgt und haben sich auch an der universitären Lehre beteiligt und wurden außerordentliche Professoren dieser Fakultät: Carlos de la Mata, Lorenzo Salva und Miguel Reus.
Kurz gesagt: Die Beziehung, die ich, bzw. die diese Fakultät mit dem Bufete Buades hat, ist eine langfristige Beziehung und sehr fruchtbar im akademischen Bereich: Wie ich gerade erklärt habe, ist diese Kanzlei eine gute „Kaderschmiede“ für außerordentliche Professoren der UIB. Und ich hoffe, dass dies so bleibt.
– Es gibt einige Strafverfahren großer Bedeutung, die in den letzten Jahren vor Gerichten der Balearen verhandelt werden. Aus Ihrer Erfahrung als Richter, und nur vom technischen Standpunkt aus gesehen: Welchen Standpunkt vertreten Sie zum Verlauf des Verfahrens Nóos, einer der Fälle oder sogar der Fall mit der umfangreichsten Medienberichterstattung in der jüngeren Geschichte Spaniens?
-Über das Ermittlungs- und Gerichtsverfahren des Rechtsfalls Nóos könnten wir stundenlang sprechen, tagelang … Es ist ein Fall, der Material für mehrere Doktorarbeiten im Straf- und Verfahrensrecht hergibt: die Anklage und Zurücknahme der Anklage gegen die Infantin Cristina während des Ermittlungsverfahrens; und die Forderung der Verteidigung von Iñaki Urdangarín und der Anti-Korruptions-Staatsanwaltschaft, dass die Ermittlungen nicht mehr in den Händen des Richters Castro liegen und vom Oberlandesgericht von Valencia übernommen werden; der Versuch des Staatsanwalts, die Anwältin von Manos Limpias zu beschuldigen, einzige Klägerin, die Hinweise für Verbrechen der Infantin sieht; das „Prozesskreuzfeuer“ zwischen dem Ermittlungsrichter und dem Staatsanwalt … All dies und vieles mehr, mit immerhin über 5 1/2 Jahren Ermittlungsverfahren und 6 Monaten mündlicher Verhandlung, mit 6 beteiligten Klägern, 18 Angeklagten, mehr als 300 Zeugen … Bei diesem Makroprozess werden wohl 6 Jahre zwischen dem Beginn und dem Urteil vergangen sein; und hiermit wird die Sache auch nicht enden, weil eine der Parteien gegen dieses Urteil sicherlich in Revision gehen wird. Kurz gesagt, wird die gerichtliche Antwort kommen, ja, aber spät, sehr spät. Ich denke, dass die langsame Justiz zwar Gerechtigkeit bringt, aber weniger Gerechtigkeit.
Es gibt hier keine Zeit, diese und viele andere interessante Aspekte dieses Falles zu erörtern; aber es gibt etwas, was ich betonen möchte: Der Prozess des Falls Nóos hat dazu beigetragen zu demonstrieren – im Gegensatz zu dem, was viele behaupten –, dass die Justiz für alle gleich ist. Cristina de Borbón, Schwester des Königs und Infantin Spaniens, hat sich schließlich auf die Anklagebank gesetzt. Sie wurde vom Landgericht der Balearen unter Anwendung der sogenannten Doktrin Botín nicht von dieser „Bestrafung“ befreit. Es bleibt abzuwarten, wie das Urteil des Gerichts ausfällt, ob die Infantin wegen der Beteiligung am Steuerbetrug ihres Ehemannes verurteilt wird. In jedem Fall, denke ich, muss die enorme Professionalität, die Unabhängigkeit und die Unparteilichkeit hervorgehoben werden, die die Richter Samantha Romero, Eleonor Moyá und Rocío Martín (übrigens ist die Erste Absolventin und die Zweite ehemalige Dozentin dieser Fakultät) während der gesamten mündlichen Verhandlung bewiesen haben. Eine der positiven Aspekte des Falls Nóos ist, dass die Justiz bei dieser Gelegenheit richtig funktioniert hat.
– Es wird in den letzten Wochen viel über die letzte Reform der Strafprozessordnung und die sich daraus ergebenden Probleme gesprochen, die von den Staatsanwälten angeprangert werden, um zu verhindern, dass viele offene Verfahren eingestellt werden. Wie bewerten Sie diese Reform, die am 6.12.2015 in Kraft getreten ist?
-Die Reform der Strafprozessordnung von 2015, die die x-te „Behelfsreform“ unserer antiquierten Strafprozessordnung aus dem Jahre 1882 ist, verdient meiner Meinung nach eine insgesamt positive Bewertung. Diese Reform führt in der Strafjustiz neue und wichtige Maßnahmen ein: Rationalisierung bei der Ermittlung (Regelung der technologischen Ermittlungshandlungen, notwendig und dringlich, da die LECRIM nur die Überwachung von Post, Telegrammen und Telefon vorsah) und Stärkung der Verfahrensgarantien (der Begriff „beschuldigt“ wird durch „untersucht“ ersetzt; Verallgemeinerung der zweiten Instanz im Strafrecht; Einrichtung eines Mechanismus zur Überprüfung der Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte; Stärkung des Rechts auf Verteidigung in allen Phasen des Strafverfahrens …).
Von den neuen Maßnahmen, die durch die Reform von 2015 zur Beschleunigung der Strafjustiz und zur Vermeidung unnötiger Verzögerungen der Verfahren eingeführt wurden (Änderung der Regeln der kriminellen Verbindung mit dem Ziel, die Zunahme von „Makrofällen“ zu vermeiden; keine Weiterleitung von Polizeiberichten zu Verbrechen ohne bekannten Autor an die Gerichte und an die Staatsanwaltschaft; die Regulierung eines neuen Verfahrens durch die Annahme des Staatsanwalts oder durch ein strafrechtliches Mahnverfahren, um eine sehr schnelle strafende Antwort auf Verbrechen geringer Bedeutung zu bieten …), war die Festsetzung maximaler Fristen bei der Ermittlungsphase ohne Zweifel die Maßnahme mit der größten Resonanz und Medienberichterstattung: Die Ermittlung im Strafprozess wird zeitlich auf sechs Monate bei einfachen Rechtssachen und auf achtzehn bei komplexen Rechtssachen begrenzt; Fristen, die der Gesetzgeber der Reform als „realistisch“ und „seriös“ bewertet.
Die Verbände der Staatsanwälte haben vor dem Risiko der Straflosigkeit gewarnt, die sich durch das Ablaufen der erwähnten maximalen Fristen ergeben. Allerdings scheint mir dieses Risiko wirklich niedrig zu sein: Die Reform von 2015 hat eine relativ großzügige Liste von Voraussetzungen etabliert, unter denen das Verfahren als „Komplex“ eingestuft wird, weshalb es in der Praxis nicht selten sein wird, dass eine Ermittlung, die eine gewisse Schwierigkeit beinhaltet und zum Abschluss mehr Zeit benötigt, als Komplex erklärt wird und somit bis zu maximal 18 Monaten dauern kann, außerdem verlängerbar zum ersten Mal für die gleiche oder eine kürzere Frist, auf Antrag des Staatsanwalts, und ausnahmsweise noch einmal verlängerbar, nicht nur auf Antrag des Staatsanwalts, sondern auch der restlichen Parteien, wenn es Gründe gibt, die es rechtfertigen. Darüber hinaus: Alle obigen Fristen werden unterbrochen, während die Ermittlungen unter Geheimhaltung stattfinden oder wenn eine vorläufige Einstellung des Verfahrens beschlossen wird (Neufassung von Artikel 324 LECRIM). Daher handelt es sich in Wirklichkeit nicht um einen unüberwindbaren und zeitlich kurzen Horizont, sondern um einen flexiblen Horizont, der sogar 36 Monaten überschreiten kann, also 3 Jahren Dauer!!
– Wenn Sie nicht gerade Ihr Wissen über Gesetze erweitern: Welche andere Art von Lektüre nimmt gewöhnlich Ihre Zeit ein?
-Ich mag historische Romane sehr gern (Robert Graves, Pérez Galdós, Hugh Thomas, Santiago Posteguillo, Ken Follett …), insbesondere im Hinblick auf das Ägypten der Pharaonen (Christian Jacq und Terenci Moix); und auch, wahrscheinlich durch Berufsdeformation, Romane mit rechtlichen Themen, die juristische Fiktion (John Grisham, Scott Turow, Robert Traver, Harper Lee, Borja Martínez-Echevarría …).
Aber in letzter Zeit ist das Lesen nicht das, was mich in meiner Freizeit am meisten unterhält: Ich nehme an, dass es eine unbewusste Reaktion auf meine Arbeit ist, die erfordert, dass ich jeden Tag viele Stunden lese. An den Wochenenden und in den Ferien, was mir am meisten Spaß macht ist Sport zu treiben, besonders Tennis und Paddle Tennis. Ich bin ein Tannisfan, es begeistert mich, seit ich Kind war, und die Sommerferien nutze ich aus, um wieder zu spielen, um zu trainieren und an manchem Turnier von Veteranen teilzunehmen: Ich liebe das Adrenalin bei Wettkämpfen. Natürlich bin ich auch ein großer Bewunderer unseres Rafa Nadal, ich folge ihm im Fernsehen und Live, immer, wenn ich kann; es wäre toll, zu sehen, wie er seine zehnte Trophäe in Roland Garros in Paris anbeißt.
Ich liebe es auch zu reisen, gelegentlich einen Kurzurlaub mit meiner Frau zu machen oder mit ihr und unseren Kindern, oder mit Freunden; für mich ist es sicherlich der beste Weg, um aus der Routine auszubrechen und völlig „auszuschalten“. Mallorca ist ein wunderbarer Ort zum Leben, aber die Welt ist zu schön, um zu Hause zu bleiben und sie nicht anzusehen!!
Vorhergehende Interviews: Albert Pinya: „In der Kunst ist die Intuition wichtiger als der Verstand“ Xisco Jiménez: „Die Entdeckung war beeindruckend und sehr aufregend, denn wir hatten das Glück, sie direkt mitzuerleben.“Wenn du das Paradies aushältst, dann ist Mallorca eins
Im Rahmen unseres Projekts „Uns bleibt das Wort“, haben wir vor Kurzem ein Foto von Gertrude Stein veröffentlicht, und den Satz „Wenn du das Paradies aushältst, dann ist Mallorca eins“ wiedergegeben.
In Anbetracht der Verwunderung, die diese Wahl bei einigen Personen ausgelöst hat, schien es mir angemessen, diese erläuternde Anmerkung zu schreiben, denn es ist offenkundig, dass diese Worte nichts mit den Zitaten vorheriger Veröffentlichungen zu tun haben, die alle im Zusammenhang mit dem Gesetz, der Gerechtigkeit und dem Recht gestanden hatten.
Die rätselhaften Worte sind von Gertrude Stein, einer amerikanischen Schriftstellerin, die im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts geboren wurde und 1903 nach Paris ging. Danach wohnte sie in Europa und insbesondere in Frankreich, bis zu ihrem Tod in der Mitte des letzten Jahrhunderts. Stein wurde zu einer „Kultfigur“, Förderin und Motivatorin der zeitgenössischen Kunst und Trendsetterin – kurz gesagt, und unter Verwendung eines Anglizismus, eine „Influencer“. Der Salon Stein wurde zum meistbesuchten Treffpunkt und Gesprächskreis der kosmopolitischen Pariser Intellektuellen. Gezeigt wird dies in der Hommage, die der Regisseur Woody Allen in seinem Film Midnight in Paris macht, mit einem unvergesslichen Dialog zwischen Gertrude (großartig dargestellt von der Schauspielerin Kathy Bates) und einem furchtsamen Pablo Picasso (interpretiert vom französich-argentinischen Marcial Di Fonzo Bo).
Allen Berichten zufolge besuchte der britische Schriftsteller Robert Graves die Amerikanerin in ihrem Haus in Paris. Er hatte gerade die Entscheidung getroffen, England zu verlassen und den Roman Strich drunter! geschrieben, eine Autobiografie des ersten Teils seines Lebens. Er fragte sie nach ihrer Meinung zu den verschiedenen Optionen, die er für die Festlegung seines ständigen Wohnsitzes hatte (die Schweiz, Südfrankreich, Nordafrika und Mallorca). Im Laufe des Gesprächs äußerte Stein diesen sicherlich mysteriösen Satz. Graves folgte ihrem Rat, zog nach Mallorca, und lebte fast ein halbes Jahrhundert in Deia, bis zu seinem Ableben.
Gertrude Stein und ihre Lebensgefährtin Alice Toklas hatten Mallorca zweimal besucht: das erste Mal vor dem Beginn des Ersten Weltkrieges, im Sommer 1914; das zweite Mal während des Krieges, im Jahr 1916, wobei sie für einen Zeitraum von mehr als 6 Monaten im Haus des Malers William Cook wohnten, in der Gegend von El Terreno, „Llogaret“, ganz in der Nähe von Palma, einem vor allem von Künstlern, Schöpfern, Bohemiens und ständig Reisenden aufgesuchtem Ort. Beide mochten Mallorca, was den Kommentar zu der Frage von Graves erklärt.
Wie entschlüsseln wir nun diesen zweifellos rätselhaften Satz? Die plausibelste Interpretation ist es, anzunehmen, dass Mallorca ein idyllischer Ort war, obwohl seine Lebensweise (provinziell, nicht kosmopolitisch, dörflich, langsam und beschränkt) von jedem Versuch eines Daueraufenthaltes abriet. In diesem Sinne lohnt es sich, sich an die vernichtende Kritik zu erinnern, die George Sand ein Jahrhundert vorher geschrieben hatte, in seinem berühmten Reisebericht Ein Winter auf Mallorca, in welchem Mallorca und die Mallorquiner sehr schlecht wegkommen.
Allerdings ist die Fantasie frei, und jedem Einzelnen ist es überlassen, diese Behauptung zu interpretieren oder zu ergründen.
Ich für meinen Teil wähle die Analyse „ad pedem litteræ“ und sage, dass Mallorca in der Tat ein Paradies ist, wobei es auf eine unveräußerliche und unwiderrufliche Weise an uns Bewohnern liegt, dafür zu sorgen, dass es so bleibt. Und ehrlich gesagt: In den Zeiten, in denen wir leben, ist es gar nicht einfach, dies zu schaffen.
Um eine Aktualisierung dieser wunderbaren Definition vorzunehmen, könnte man sagen: „Mallorca wird ein Paradies bleiben, wenn wir Bewohner uns dafür einsetzen und engagieren, dass es so ist und bleibt.“
Das sind die Gedanken, die im Hintergrund der Wahl der Formulierung von Gertrude Stein stehen, der wir für die Zuneigung danken, die sie Mallorca gezeigt hat.
Von Joan Buades, Direktor des Bufetes Buades.
Interview mit Xisco Jiménez, mallorquinischer Astrophysiker, der bei der Erfassung der Gravitationswellen teilgenommen hat
Xisco Jiménez ist Physiker und Mitglied der Gruppe der Relativität und Gravitation der Universität der Balearischen Inseln. Als einzige Gruppe in Spanien ist sie Teil der wissenschaftlichen Zusammenarbeit LIGO und GEO, in der mehr als 1 000 Wissenschaftler aus 15 Ländern kooperieren. Die Aufgabe dieser Beobachtuntsstelle ist es, ein von Einstein beschriebenes Phänomen nachzuweisen: die Gravitationswellen.
– Wie fühlt es sich an, wenn man an einer der wichtigsten wissenschaftlichen Entdeckungen des Jahres mitarbeitet: dem Nachweis der von Albert Einstein vor genau einem Jahrhundert theoretisch beschriebenen Gravitationswellen?
– Die Entdeckung war beeindruckend und sehr aufregend, denn wir hatten das Glück, sie direkt mitzuerleben. Ich sage das, weil es für uns, die jüngsten Forscher, die wir Neulinge in der Wissenschaft sind, wie ein Lottogewinn war, dabei sein zu dürfen. Es arbeiten ja viele Leute an diesem Projekt und wir, die wir sozusagen vorbeikamen, hatten gerade erst vor ein paar Jahren angefangen. Wir hatten direkte Information, weil mein Doktorpartner genau da war, wo sich die Detektoren befanden, und er konnte auf den großen Bildschirmen in Echtzeit verfolgen, was geschah. Stellen Sie sich vor, diese ganze Ekstase zu leben, und aus verschiedenen Gründen – bürokratische Dienstwege, Vertraulichkeitsvereinbarungen … – außerhalb des Teams nichts öffentlich machen zu können. Zum Glück waren wir untereinander in Kontakt und konnten alles fast zeitgleich persönlich mitentdecken.
– Stellen Sie sich vor, Sie stehen vor einer Klasse von zehn- oder zwölfjährigen Kindern: Wie könnten Sie ihnen dieses Phänomen so erklären, dass sie es verstehen?
– Wie Sie wissen, handelt der wissenschaftliche Artikel von zwei kollidierenden Schwarzen Löchern und wie sie etwas so seltsames wie die Raumzeit aus der Ruhe bringen. Daraufhin fängt dieser an zu vibrieren und dann kommen diese Vibrationen zu uns. Aber das ist zu komplex und technisch. Daher, und um es in diese, unsere alltägliche Welt zu bringen, könnten wir uns vorstellen, wie wir an einem See stehen, der absolut flach, unbeweglich und still ist. In diesen See werfen Sie nun einen Stein. Stellen Sie sich auch vor, dass Sie blind sind und mit den Füßen im Wasser stehen. Dann würden Sie feststellen, dass etwas in diesem flachen See passiert, weil Sie beginnen würden, Schwingungen des Wassers zu spüren, die durch den Aufprall des Steins verursacht wurden. Wenn Sie dann, anstelle eines kleinen Steins immer größere Steine werfen würden, wären diese Wellen oder Schwingungen immer größer, und damit wären auch die Auswirkungen, die Sie spüren, viel größer.
Die Analogie wäre nun folgende: Wir brauchen sehr schwere und sehr kompakte Objekte, wie die Schwarzen Löcher (die Steine), die den Raum (den See) zum Schwingen bringen. Diese Löcher bewegen die Punkte des Raumes, was diesen vibrieren lässt, wodurch wir und alles, was der Raum enthält, mit ihnen vibriert.
– Ihre Doktorarbeit, an der Sie gerade arbeiten, ist auf dem Gebiet der Untersuchung der Gravitationswellen angesiedelt. Erzählen Sie uns ein bisschen darüber, wo Sie im Augenblick sind und welche Arbeit noch vor Ihnen liegt.
– Die Doktorarbeit ist schon beendet. Ich bin gerade in der Phase des Schreibens und ich hoffe, dass ich sie Ende Dezember verteidigen kann. Offensichtlich werden alle diese neuen Erkenntnisse, die sich seit letztem September ergeben haben, also diese Entdeckung, ein sehr nützliches Material sein, zumindest um die Arbeit zu verschönern. Zukünftige Projekte? Wir werden versuchen weiterzuforschen. Aus wissenschaftlichen Gründen, und auch wegen der Möglichkeiten, die hier sehr begrenzt sind, werde ich es wahrscheinlich außerhalb Spaniens machen. Für junge Forscher ist es nicht einfach, in diesem Land zu arbeiten.
– Wie wird ein so großes Projekt wie dieses koordiniert, in welchem die Universität der Balearischen Inseln durch ihr Forscherteam mitmacht?
– Wie ein so großes Projekt koordiniert wird? Wie Sie sich vorstellen können: Wenn in einer Familie mit vier, fünf oder sechs Mitgliedern Diskussionen vorkommen, so passiert dies auch in einer so großen Gemeinschaft von Forschern. Aber die Tatsache, dass wir viele unterschiedlichen Sichtweisen aus so verschiedenen Ländern haben und so viele Menschen ihre diversen Ideen zum Thema beisteuern, ist gerade das, was diese Art von Projekten zum Erfolg führt. In der Tat wurde diese Zusammenarbeit seinerzeit als ein rein amerikanisches Projekt von dem Massachusetts Institute of Technology und dem Institut für Technologie von Kalifornien, dem „Caltech“ ins Leben gerufen. Aber bald erkannten sie, dass sie Beiträge von Köpfen aus anderen Kontinenten benötigten und gingen über den amerikanischen Kontinent hinaus, damit die reine Wissenschaft und die Theorie sich viel mehr weiterentwickeln könnten.
– Die Universität der Balearischen Inseln hat in einigen Gebieten der wissenschaftlichen Forschung einen guten internationalen Ruf. Was denken Sie über die Arbeit, die in verschiedenen Disziplinen geleistet wird, und besonders im Bereich der Physik?
– Ich denke, es ist eine Universität, die mit dem Siegel der Exzellenz eingestuft ist, die auf der offiziellen Ebene ist. Auf der inoffiziellen Ebene kann man die Dinge natürlich immer besser machen. Das heißt, es ist wahr, dass wir eine kleine Fakultät sind, dass wir nicht viele Studenten haben. Aber über was ich mich am meisten beklagen könnte, ist die geringe Interdisziplinarität zwischen uns, zwischen uns Physiker. Der geringe Kontakt zwischen nebeneinanderliegenden Arbeitszimmern. Und diese Realität wirkt sich auch auf die Kommunikation der Arbeiten an die breite Öffentlichkeit aus, etwas so Gewinnbringendes für beide Seiten. Das deutlichste Beispiel ist der geringe Austausch, den ich als Astrophysiker und Physiker und das Institut für Physik zum Beispiel mit dem Observatorium Costitx haben, das heißt, es gibt praktisch keinen Kontakt. Nun scheint es, dass neue Ideen entstehen, aber bisher hat es keine feste und kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem hier befindlichen Observatorium gegeben, etwas, von dem die Studenten sehr profitieren könnten.
– Wann wussten Sie, dass Sie sich der physikalischen Forschung widmen wollten?
– Das habe ich schon in meiner Kindheit gewusst. Damals gefiel es mir sehr, den Himmel und die Sterne zu beobachten, aber sie gefielen mir wie fast jedem Kind, das gerne spielt, Wissenschaftler zu sein, und es entwickelte sich eine riesige Neugier für den nächtlichen Himmel. Im Laufe der Jahre hatte ich dann andere Dinge im Kopf, bis ich endlich Physik studierte, aufgrund dieser alten, ein wenig romantischen Idee, Astronaut oder Astrophysiker zu werden. Damals sagte ich mir: „Warum nicht?“ Als ich dann im ersten Studienjahr war, fand ich sehr befähigte Professoren, die aus wissenschaftlicher Sicht sehr interessant waren, und dies bestätigte meine Erwartungen.
– Wie hat Ihre Leidenschaft für die Wissenschaft Ihr leben beeinflusst? Glauben Sie, dass Sie einen Teil Ihrer sozialen Beziehungen opfern mussten, oder dass Sie im Gegenteil die Möglichkeit bekamen, faszinierende Personen kennenzulernen und freundschaftliche Beziehungen zu festigen?
– In meinem Fall ist es oft zu Konflikten gekommen, weil ich beobachtete, dass das Arbeitsprogramm in anderen Studiengängen völlig verschieden war als in meinem. Sicher ist, dass ich mir kein Vergnügen habe entgehen lassen, weshalb ich, so kann man es sagen, sozial gesehen überhaupt keine Grenzen hatte. Es stimmt, dass die Arbeitsweise wirklich anders war als in anderen Studiengängen, in denen die Leute alles fast im letzten Moment vorbereitet hatten, während in meinem Fall eine kontinuierlichere Verfolgung im Laufe des Studienjahrs nötig war. Es ist auch wahr, dass dieses Studium mir tatsächlich erlaubt hat, ausgesprochen gute Wissenschaftler kennenzulernen, beeindruckende Persönlichkeiten. Und vor allem konnte ich zu Kongressen reisen und viele der Wissenschaftler kennenlernen, die seitenlange Informationen in Wikipedia füllen. Die Möglichkeit zu haben, sie direkt zu befragen, wie zum Beispiel Roger Penrose oder Stephen Hawking, ist von unschätzbarem Wert. Das Foto bleibt für immer.
– Was für eine Beziehung haben Sie zum Bufete Buades?
– Meine Beziehung zum Bufete Buades ist freundschaftlich, fast familiär, durch die direkte Beziehung meines Onkels und meiner Tante, die seit langer Zeit Freunde von Joan und Teresa sind. Dies hat dazu geführt, dass ich oft mit ihrem Sohn Biel zusammentraf, mit dem ich seit meiner Kindheit spielte. Es ist eine freundschaftliche Beziehung.
– Wenn Sie sich nicht gerade mit Gravitationswellen beschäftigen: Womit verbringt Xisco Jiménez seine Freizeit?
– Ich liebe Fußball und ich habe es fast mein ganzes Leben lang gespielt. Als ich es aufgeben wollte, ließ mich der Fußball nicht los. Es ist eine Beziehung mit Liebe und Hass und ich bin weiterhin dabei. Der Spot ist meine zweite Leidenschaft, als Amateur natürlich. Jetzt spiele ich in der Dritten Liga in der Mannschaft Playas de Calvià. Der Sport ist notwendig, denn es ist sehr bereichernd, diesen anderen Teil des Wettbewerbs zu leben, der zu der anderen professionellen Seite kommt, weil die Summe der beiden immer addiert.
– Wie stellen Sie sich Ihre nächsten professionellen Schritte vor, wenn Sie Ihre mit den Gravitationswellen zusammenhängende Doktorarbeit abschließen?
– In einer schnellen Antwort würde ich sagen, dass ich einen Postdoktorandenaufenthalt mache, der ein, zwei oder drei Jahre dauert, und mit ein bisschen Glück im Ausland. Es scheint hier schwierig zu sein, aber außerhalb nicht. Danach weiß ich noch nicht, aber ich schließe nichts aus. Ich finde es sogar interessant, den Bereich zu wechseln, also mich nicht der Grundlagenforschung zu widmen, sondern in ein Gebiet mit größerer Anwendung zu gehen, wie viele in privaten Unternehmen … Ich habe viele Freunde in Finanzinstituten, in Consultingfirmen … Natürlich würde ich meine berufliche Arbeit auch gern in der Lehre verwirklichen, aber mehr als drei Jahre, sogar ein Jahr, bin ich nicht in der Lage, vorherzusehen.
In Ihrem Kühlschrank fehlt nie…
Wasser.
Um die maximale Konzentration zu erreichen, praktizieren Sie meistens…
Sport.
Ihr Lieblingsgericht der mallorquinischen Küche und wer es Ihnen am besten zubereitet hat
Arròs brut, zweifellos, und ich muss zwei Köchinnen nennen: meine Patin Amelia und meine Tante Mercedes.
Ein Bild, das das Glück in Ihrer Kindheit am besten porträtiert
Wahrscheinlich in einem Fußballstadion bei der Feier eines Sieges.
Eine historische Figur, die Sie gerne kennengelernt hätten, und warum
Ich hätte gerne Albert Einstein kennengelernt, aber außerhalb der Wissenschaft, vielleicht mit einer Gitarre und drei Bieren zu viel, und einer Unterhaltung, in der es nicht um die Wissenschaft gehen würde, sondern um alle anderen Aspekte des Lebens.
Die Eigenschaft, die Sie am meisten an einer Person schätzen
Den Mut.
Xisco Jiménez trennt sich nie von…
Seinen Freunden.
Ein Ort, an den Sie gerne mal eine Zeit lang entfliehen würden
Wenn ich woanders hingehen müsste, um extrem zu sein, würde ich zum Beispiel ein Jahr zum Arbeiten nach Indien gehen. Näher von zu Hause, wer weiß, würde ich in irgendein Land gehen …
Vorhergehende Interviews: Albert Pinya: „In der Kunst ist die Intuition wichtiger als der Verstand“ Miquel Roca: „In der Bevölkerung unter 35 Jahren ist der Selbstmord die häufigste Todesursache“.
Mateo Juan gewinnt den Preis Leser des Diario LA LEY II
Im Bufete Buades freuen wir uns wieder über eine Anerkennung unserer Arbeit auf nationalem Niveau. Nach der Auszeichnung mit dem Preis für die beste rechtliche Marketingstrategie in den Legal Marcom 2016 geht es bei dieser Gelegenheit um einen Artikel unseres Anwalts Mateo Juan Gómez, der diese nationale Auszeichnung bekommen hat. Sie wurde vergeben vom Diario LA LEY, der renommierten juristischen Veröffentlichung von Wolters Kluwer, für die von den Lesern der Zeitschrift am meisten konsultierte juristische Arbeit.
Der Text mit dem Titel „10 Dinge, die Sie über die Reform der Zivilprozessordnung wissen sollten“, war in der ersten Phase einer der 5 Finalisten. Anschließend wurden diese der Jury des Preises Lehrartikel LA LEY zur Begutachtung vorgelegt, und auf der Grundlage der drei Kriterien Qualität, Aktualität und Interesse als der Beste der Finalisten ausgewählt.
So schreibt es der Diario LA LEY in seiner Web:
Die Leser des Diario LA LEY haben den Artikel mit dem Titel „10 Dinge, die Sie über die Reform der Zivilprozessordnung wissen sollten“ in der Kategorie des meistgelesenen Artikels 2015 anerkannt. Sein Verfasser ist Mateo Juan Gómez, Anwalt des Bufetes Buades.Der Geschäftsbereich Legal & Regulatory von Wolters Kluwer in Spanien, globaler Marktführer in Managementlösungen und Informationsdiensten, professioneller Schulung und Software, hat den Gewinner des Preises Leser des Diario LA LEY II bekannt gegeben. Die Auszeichnung hat der Artikel mit dem Titel „10 Dinge, die Sie über die Reform der Zivilprozessordnung wissen sollten“ bekommen. Sein Verfasser ist Mateo Juan Gómez, Anwalt des Bufetes Buades. Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 26. Mai in dem Festakt der 30. Ausgabe des Preises für Lehrartikel des Diario LA LEY statt.
Ausgezeichnete Arbeit
Die Arbeit wurde in der Ausgabe vom 4. Dezember 2015 veröffentlicht. Die direkte und helfende Sprache „von Anwalt zu Anwalt“, mit der der Verfasser die verabschiedete Prozessordnungsreform zusammenfasste, hat den Artikel zu einem Instrument der Orientierung und Analyse beim Lesen der Reform gemacht, was von den Lesern des Diario LA LEY gewürdigt wurde.
Über den Preis Leser des Diario LA LEY
Am Preis Leser des Diario LA LEY nehmen alle im Laufe eines Jahres im Diario LA LEY veröffentlichten Arbeiten teil. Jeden Monat werden die drei von den Lesern am meisten konsultierten Arbeiten ausgewählt. Am Ende der Frist jeder Ausschreibung werden die fünf meistgelesenen Arbeiten der Jury des Preises Lehrartikel LA LEY zur Begutachtung vorgelegt. Von diesen wählt die Jury denjenigen Artikel aus, der nach ihrem Ermessen die herausragendsten Werte der Qualität, der Aktualität und des Interesses vereint.
Lesen Sie den kompletten Artikel: „10 Dinge, die Sie über die Reform der Zivilprozessordnung wissen sollten“.Bufete Buades auf dem Mallorca Real Estate Day
Am 13. Mai 2016 fand mit großem Publikumserfolg der Mallorca Real Estate Day im Club der Mallorca Zeitung statt. Ziel war es, Probleme der mallorquinischen Immobilienwirtschaft aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten, wobei sich die Veranstaltung insbesondere an Interessenten aus dem deutschsprachigen Raum richtete.
Die Veranstaltung beinhaltete ein Programm mit mehreren Referenten sowie die Einrichtung verschiedener Aussteller im Außengelände des Clubs der Mallorca Zeitung, wo die zahlreichen Besucher betreut und beraten wurden. Bufete Buades gehörte zu den ausstellenden Unternehmen, die auf diese Art von Beratung spezialisiert sind.
Der Tag begann mit einer Führung durch das neue Kongresszentrum. Danach kamen die Referenten zu Wort. Herr Willi Plattes stellte Aspekte der Besteuerung von Mietverhältnissen dar, sowohl in Spanien als auch in Deutschland, in den Varianten des allgemeinen Mietrechts und touristischer Vermietungen. Herr Micheel Wassouff behandelte das Thema möglicher Maßnahmen zur Energieeffizienz in Wohnungen und Häusern, und Professor Dr. Heribert Heckschen, deutscher Notar, sprach über die Problematik der Erbschaft und des anzuwendenden Rechts im Falle von Deutschen, die Besitzer spanischer Immobilien sind. Schließlich hat Frau Alexandra Wilms, Pressesprecherin des Tourismusministers der Balearen, die aktuelle Situation des Fremdenverkehrs und der touristischen Aufenthalte dargelegt.
Die Veranstaltung endete mit einem Cocktail, bei welchem die Teilnehmer Eindrücke austauschen und die erwähnten Präsentationen vertiefen konnten.
Albert Pinya: „In der Kunst ist die Intuition wichtiger als der Verstand“Interview mit Albert Pinya, mallorquinischer Künstler und „kreativer Humanist“.
Ein Interview mit Albert Pinya ist immer ein sicherer Erfolg. Es handelt sich um einen der aktivsten Künstler unserer Insel. Er ist jung, aufmerksam, höflich und äußerst charmant. Die Arbeiten von Albert Pinya (Palma de Mallorca, 1985) zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass sie von einer beabsichtigten und ironischen Naivität ausgehen, die die abartigen Strukturen der Wirklichkeit aufdecken. Er hat schnell einen eigenen und erkennbaren Stil entwickelt, in welchem er mit Codes populärer Kultur arbeitet: Comics und Abbildungen, sowie eine durchdachte naive Ästhetik, die eine genaue Behandlung der von ihm untersuchten Themen versteckt. Er selbst definiert sich als „kreativen Humanist“. Sein Schaffen konzentriert sich darauf, zu beobachten und zu erforschen, wie der Mensch Beziehungen oder Verbindungen mit der Umwelt aufbaut.
– Albert, was sind die Dinge, die Sie begeistern?
– Mich inspiriert alles, was am Leben teilhat. Natürlich kommen einige Themen immer wieder vor, wie zum Beispiel das Interesse an „Agropower“, die ultralokale Dimension oder die Poesie, immer die Poesie. Ich mag besonders diejenigen Einflüsse, die uns zu angestammten und bodenständigen Themen zurückführen, wie zum Beispiel die peripheren Kulturen und die Landwirtschaft. Dies sind Themen, die es uns erlauben, auf die modernen Gesellschaften, Opfer der Übertreibung und des Missbrauchs der neuen Technologien, eine Antwort zu finden, nicht nur auf malerischer Ebene, sondern als Frage der persönlichen Einstellung. Interessanterweise beharren manche Lobbys des Kunstbetriebs auf der Idee, die Malerei zu „zerstören“ oder zu „ermorden“. Sie sagen, dass „die Maler in Museen der Architektur oder der Vorgeschichte sein müssten“, oder dass „das Ausüben der Malerei démodé ist“, oder dass jetzt alle zeitgenössischen Künstler „Videokünstler“ oder digitale Fotografen oder Transvestiten sein müssten … Wir wissen, dass es viel Unbeholfenheit gibt. Die technologische Kunst wirft keine Schatten und wir leben in einer Welt, in der es viele Schatten und Gespenster gibt. Und ich werde sie nicht aufgeben.
– Könnte man sagen, dass die Botschaft Ihrer Arbeit darin liegt, über den Ursprung des Menschen nachzudenken?
– Eine meiner Obsessionen ist die Beobachtung und das Studium dessen, wie der Mensch Beziehungen und Verbindungen mit seiner Umwelt eingeht. Ich muss zugeben, dass mich der Mensch mehr in seiner sozialen als in seiner individuellen Dimension interessiert. Ständig suche ich nach Antworten auf diverse Konflikte, die uns umgeben. Und ich glaube, dass dies eine der wichtigsten Aufgaben des zeitgenössischen Künstlers sein muss. Die unermüdliche Fähigkeit, die Existenz, die Geschichte und letztlich das Leben zu befragen und infrage zu stellen. Oder wie Sánchez-Castillo sagen würde: „Und was ist die Rolle des Künstlers? Die Widersprüchlichkeit aufzuzeigen. Diesen Spalt, der einen Verdacht auslöst.“ Amen.
– Ihre Arbeit wurde in Arco ausgezeichnet. Was hat es für Sie bedeutet, diese Auszeichnung zu bekommen?
– Die Wahrheit ist, dass ich nicht wusste, dass es den Preis gibt, als ich ihn erhielt. Aber die Resonanz war sehr groß und ich verstand, dass er eine wichtige Anerkennung darstellte. Allerdings sind Preise eher anekdotisch. Das Wichtige sind die Werdegänge.
– Warum kritisieren die Leute einige Werke, die in Kunstmessen wie Arco präsentiert werden?
– Ich glaube, eines der großen Probleme, abgesehen von der Ignoranz, die besonders in unserem Land existiert, ist, dass das Publikum beansprucht, alles zu verstehen, was es sieht. Aber man kann ein Gefühl nicht mit der Vernunft erfassen. In der Kunst ist die Intuition wichtiger als der Verstand. Wie in der Poesie.
– Haben Sie jemals Angst gehabt, den falschen Weg zu gehen?
– Irrtum und Misserfolg sind Teil des kreativen Prozesses. Wenn man sich nicht irrt, lernt man nichts dazu, wenn man nichts riskiert, gewinnt man nichts.
– Was für eine Beziehung haben Sie zu Joan Buades?
– Joan hat eine Leidenschaft für zeitgenössische Kunst und darin liegt die Hauptverbindung, die uns eint. Ich mag ihn, weil er einen Sinn für Humor hat und ich schätze diese Eigenschaft mehr als viele andere. Das ist von grundlegender Bedeutung. Dem Alter entsprechend könnte ich sein Sohn sein, aber ich bin sicher, dass wir in vielen anderen Dingen zusammenkommen würden, wenn wir ein ähnliches Alter hätten.
– Woran arbeiten Sie zurzeit und was sind Ihre Projekte?
– Das Jahr 2015 beendete ich mit maximaler Anstrengung und Erschöpfung, da ich vier Einzelausstellungen realisiert hatte: in der Galerie Allegra Ravizza (Lugano, Schweiz), im Institut Cervantes in Berlin und in Mailand, und die Realisierung eines Künstlerbuchs in Zusammenarbeit mit dem Dichter Àngel Terron, herausgegeben von Edicions 6a Obra Gràfica (Palma de Mallorca). Derzeit gibt es zwei unmittelbare Projekte, an denen ich arbeite. Das Erste ist ein Projekt über eine Trilogie des Dichters Jaume C. Pons Alorda, „Tots els sepulcres“. Es wird im Juni mit einer Ausstellung innerhalb des Literaturfestivals Leselenz in der Stadt Hausach im Schwarzwald enden und wird von dem Dichter und Kurator des Festivals Joseph F. A. Oliver betreut. Andererseits, und parallel zu dieser Ausstellung, bin ich zusammen mit dem Dichter Jaume Munar mitten in einem Buchprojekt, in welchem wir die Tierwelt und die verschiedenen einheimischen mallorquinischen Tierarten darstellen. Es ist ein weiterer Versuch, die Poesie und die Malerei zu verbinden. Und auch damit, und das ist sehr wichtig, dass es Unterrichteinheiten sind, die dazu dienen, in den Schulen verwendet zu werden.
– Was tun Sie dafür, sich auf all dies vorzubereiten?
– Dasselbe, was jeder andere an meiner Stelle tun würde: Sich nicht irreführen lassen, aufmerksam und geduldig sein und vor allem mit viel Hingabe und Ausdauer arbeiten. Kunst = Leben.
– Wie sehen Sie sich in den nächsten fünf Jahren?
– Das kann ich Ihnen nicht sagen, es tut mir leid. Die Dinge leben in mir, nicht in der Zeit. Und in mir ist alles Gegenwart.
Eine regenerierende Aktivität nach einem langen und anstrengenden Arbeitstag
Zärtlichkeiten, Umarmungen und Küsse.
Ihr Lieblingsgericht der mallorquinischen Küche und wer es Ihnen am besten zubereitet hat
Die „galtes de porc negre“, zubereitet vom Koch María Solivellas.
Ein Getränk, dass nie zu Hause fehlen darf
Laccao.
Ein Bild, das das Glück in Ihrer Kindheit am besten porträtiert
Die Kaugummis Boomer, die mir meine Mutter jeden Samstagnachmittag im Zentrum des Dorfes kaufte.
Eine historische Figur, die Sie gerne kennengelernt hätten, und warum
Drakula. Weil sie wie die Malerei ist. Sie stirbt und ersteht wieder auf.
Die Eigenschaft, die Sie am meisten an einer Person schätzen
Die Begeisterung.
Albert Pinya braucht immer die Nähe von …
Seiner Leidenschaft für Twin Peaks.
Vorhergehende Interviews: Miquel Roca: „In der Bevölkerung unter 35 Jahren ist der Selbstmord die häufigste Todesursache“. Franz Kraus: „Die Bauern Mallorcas sind die Ingenieure des Hotelgewerbes”.„Uns bleibt das Wort“, ein Projekt, bei dem wir alle etwas gelernt haben
Dass eines unserer Projekte eine Anerkennung auf nationaler Ebene bekommen hat, ist für uns eine erfreuliche Bestätigung, wodurch wir nun wissen, dass wir einiges richtig machen. Bufete Buades hat uns eingeladen, dazu diese Zeilen zu schreiben, und wir wollen hier über unsere Erfahrung berichten, wie das Projekt „Uns bleibt das Wort“ („Nos queda la palabra“) zustande kam. Es wurde in den ersten Legal MARCOM 2016 in der Kategorie mit dem Preis „Beste rechtliche Marketingkampagne“ in Spanien ausgezeichnet.
Die Geschichte des Projekts begann im Juni 2015. Pau Nadal, Projektleiter von C3PO, teilte uns mit, dass der Bufete Buades eine kreative Kampagne entwickeln wollte. Diese sollte eine neue Ästhetik einführen, um der übermäßigen Nüchternheit der Welt des Rechts zu entfliehen. Genau in diesem Moment lief auf einem der Computer unseres Büros Musik von Paco Ibáñez, ein Lied, in dem er das Gedicht „Mir bleibt das Wort“ von Blas de Otero interpretiert. Schon einige Minuten später stellte sich in der Geisteskraft unseres kreativen Teams die Inspiration ein und wir entwickelten die Idee einer Strategie, in welcher das Wort an erster Stelle steht, in der das Wort das Rückgrat des gesprächsbereiten Charakters des Anwaltsberufs darstellt, und der Ausdruck des Vertrauens in sein fachliches Urteil ist.
Hier das Gedicht:
Wenn ich mein Leben und die Zeit verlor, alles,
was ich wegwarf wie einen Ring, ins Wasser,
wenn ich meine Stimme im Dickicht verlor,
bleibt mir das Wort.
Wenn ich Durst und Hunger litt, alles, was
meins war und am Ende nichts war, wenn ich in
der Stille die Schatten abschnitt,
bleibt mir das Wort.
Wenn ich den Mund auftat, um das reine
und schreckliche Gesicht meines Landes zu sehen,
wenn ich den Mund auftat, bis ich ihn mir zerriss,
so bleibt mir das Wort.
Nachdem wir das Lied gehört und mehrmals gelesen hatten, machten wir einen Termin mit dem Bufete Buades und stellten ihm die Idee vor. Die Reaktion des juristischen Teams war beeindruckend: Es hat mitgemacht und mitgeholfen, unseren Vorschlag zu vervollkommnen. Zusammen haben wir die zukünftige Weiterentwicklung sondiert. Die Kampagne sollte die Macht des Wortes als essenziellen Mechanismus im ordentlichen Zusammenleben eines Rechtsstaats hervorheben.
In Zusammenarbeit mit allen Anwälten der Kanzlei haben wir dann geplant, Überlegungen einiger der wichtigsten Persönlichkeiten der Weltgeschichte auszuwählen, deren Hinterlassenschaft die Werte des Dialogs und der Meinungsfreiheit als notwendige Elemente für den Fortschritt der Zivilisation hervorheben. Unser gemeinsames Ziel war es, diesen Überlegungen Leben einzuhauchen, um sie als Teile grafischer Werbung mit großer Wirkung auf den Leser und Betrachter einzusetzen, jeder in seinem Bereich. Jeder Anwalt hatte also die Möglichkeit, emblematische Zitate vorzuschlagen, wodurch wir Dutzende Persönlichkeiten sammelten, deren Überlegungen erwähnenswert waren. Nach dem Entwurf und der Veröffentlichung konnten wir schnell feststellen, dass die Kampagne eine Akzeptanz erreichte, die über das Übliche hinausging: Die Kanzlei bekam viele Kommentare und Reaktionen mit Glückwünschen für die Umsetzung dieser Kampagne.
Von diesem Moment an wollten wir in der Entwicklung des Projekts einen Schritt weiter gehen. Wir gaben ihm eine eigene Internetadresse (www.nosquedalapalabra.es), um den Zugang zu erleichtern. Von da an, und durch das Interesse der Kanzlei, ihre Profis stärker einzubeziehen, haben wir kurze, audiovisuelle Clips gedreht, in denen die Rechtsanwälte, bezogen auf ihre jeweiligen Fachgebieten, Erklärungen abgaben, viele von ihnen im Format eines Interviews. Dies war eine Erweiterung in der Zugänglichkeit, in der Modernität und in der Originalität und verband die Rechtstradition mit der aktuellen Gesetzeslage.
Die Entwicklung dieser Kampagne war für C3PO USALAFUERZA eine besonders bereichernde Erfahrung. Durch sie haben wir einen Preis auf nationalem Niveau in unserer Branche bekommen und die Freude gehabt, mit dem Bufete Buades als Team zusammenzuarbeiten. Wie für den Bufete Buades sind auch für uns die Macht des Wortes und das jeweilige Gewicht der Argumente wichtige Akteure in unserer Arbeit und das Spiel mit der Sprache aus Bild und Text eine tägliche Herausforderung.
Diese Zeilen möchten wir mit einem Glückwunsch an den Bufete Buades beenden, weil es Konzepte wie „Erneuerung“ und „Innovation“ konsequent und konstant in allen seinen Tätigkeitsbereichen und insbesondere im Kern seiner Kommunikationsprozesse einführt. Für uns ist es eine Herausforderung und auch ein permanentes Lernen, bei dieser Arbeit eng mit der Leitung des Bufetes Buades zusammenzuarbeiten, angeführt von Joan Buades. Ihm und den juristischen Teams und dem gesamten Management möchten wir für ihre Bereitschaft danken, sich orientieren und beraten zu lassen, für die volle Beteiligung an jedem Projekt und Vorschlag, seien diese intern oder extern.
Großer Erfolg der von Bufete Buades und RSM Spain organisierten Veranstaltung über Compliance in der HandelskammerBufete Buades hat im Rahmen der Initiative „Uns bleibt das Wort“ am Mittwoch, dem 16. März in der Handelskammer von Mallorca eine Tagung über Compliance ausgerichtet. Der Titel war „Wenn der Geschäftsführer für die Delikte seiner Angestellten strafrechtlich zur Verantwortung gezogen wird“. Ziel war es, bestehende Unsicherheiten zu diesem Thema klären zu helfen. Mitorganisator war RSM Spain.
Nach der vorhergehenden Pressekonferenz begann die Veranstaltung mit den Referenten der Tagung: Joan Buades (Direktor des Bufete Buades), der Staatsanwalt für Korruptionsbekämpfung der Balearen, Pedro Horrach, Llorenç Salvà (Strafverteidiger des Bufete Buades), Julio Capilla (Direktor von RSM Spain) und Mario Cepero (Gesellschafter von RSM Spain).
Joan Buades erklärte, dass „diejenigen, die wir uns der Unternehmensberatung widmen, wissen müssen, dass diese Strafbarkeit nicht nur Aktiengesellschaften und GmbHs betrifft, sondern auch politische Parteien, Gewerkschaften und andere Organisationen“. Der Direktor des Bufete Buades bedankte sich für die Anwesenheit des Staatsanwalts Pedro Horrach, trotz seines vollen Terminkalenders, und hatte auch ein paar Worte für den Präsidenten der Handelskammer, José Luis Roses, dem er für die aktive Zusammenarbeit dankte, die zu der perfekten Organisation der Veranstaltung geführt hatte.
„Es ist entscheidend, dass Unternehmen eine Kultur der Gesetzestreue haben, die durch Maßnahmen der Rechenschaftspflicht so weit wie möglich vermeiden, dass ihre Mitarbeiter Delikte begehen. Im Endeffekt kommt es darauf an, Mechanismen zu etablieren, die kontrollieren, dass eine dem Gesetzesbruch entgegengestellte Unternehmensethik verfolgt wird.“, erklärte Joan Buades.
Seinerseits betonte der Staatsanwalt für Korruptionsbekämpfung der Balearen in seiner Rede folgende Empfehlung an alle Anwesenden – mehr als einhundert meist balearische Unternehmer und Führungskräfte: „Ich rate allen Unternehmen dazu, Mittel bereitzustellen, um Imageschäden vorzubeugen oder zu verhindern, wenn gegen sie gerichtlich ermittelt wird.“
[roto lado=“left“ texto=“Es ist entscheidend, dass Unternehmen eine Kultur der Gesetzestreue haben, die durch Maßnahmen der Rechenschaftspflicht so weit wie möglich vermeiden, dass ihre Mitarbeiter Delikte begehen“ ]
Bis auf den heutigen Tag haben viele balearische Unternehmen noch keine Complianceprogramme implementiert, um strafrechtliche Risiken ihrer Führungskräfte zu vermeiden. In diesem Zusammenhang und unter Bezugnahme auf die aktuelle Gesetzeslage sagte Horrach, dass „die strafrechtliche Verantwortlichkeit bei der öffentlichen Verwaltung enthalten ist, nicht aber bei allen Körperschaften des öffentlichen Rechts, wie zum Beispiel im Fall von Stiftungen, und dies sollte sich so schnell wie möglich ändern.“ In der Tat sollten die Protokolle der Rechtskonformität auch auf die öffentliche Verwaltung übertragen werden, so Horrach.
„Überwachen Sie diejenigen Abteilungen besonders gut, die eine direkte Verbindung mit der öffentlichen Verwaltung und ihrer Auftragsvergabe haben. Genau hier liegt eine der größten Gefahren für Straftaten“, urteilte der Staatsanwalt.
Der Strafverteidiger Llorenç Salvà sagte in seiner Rede, dass „keine Verpflichtung besteht, Modelle der Verbrechensverhütung im Unternehmen zu implementieren. Dies bedeutet aber nicht, dass es nicht ratsam ist, mit Kriminalitätsprävention im Unternehmen wettbewerbsfähiger zu werden, um spätere negative rechtliche Folgen zu verhindern.“ Salvà sagte auch, dass es falsch sei, dass es zahlreiche internationale Rechtsinstrumente gäbe, die eine klare strafrechtliche Antwort bezüglich juristischer Personen erlauben, obwohl sich regulatorische Anstrengungen zu zeigen beginnen, damit sich dies ändert. Er stellte aber fest, dass die Entwicklung der Gesetzgebung in Sachen Compliance nicht mehr aufzuhalten ist.
Preise für Unternehmen, die ihre Pflichten erfüllen
[roto lado=“right“ texto=“Keine Verpflichtung besteht, Modelle der Verbrechensverhütung im Unternehmen zu implementieren“ ]
Complianceprogramme zielen darauf ab, das Verbrechen von Individuen zu verhindern; wenn trotz allem das Verbrechen begangen wird, manifestiert sich der Wert des Programms darin, das Unternehmen von strafrechtlicher Verantwortung zu befreien.
Diesbezüglich stellte der Staatsanwalt für Korruptionsbekämpfung fest, dass „die Kultur der Gesetzestreue nicht nur mit Strafen erreicht wird. Es ist viel effektiver, diejenigen Unternehmen zu prämieren, die die Gesetze einhalten, wie zum Beispiel mittels steuerlicher Vergünstigungen. Wir müssen eine Kultur der Achtung der Rechtsstaatlichkeit fördern.“
Umsetzung von Maßnahmen, die verhindern, dass Angestellte Delikte begehen
Was die Durchführung von Complianceprogrammen in den Unternehmen angeht, stellte Mario Cepero, Gesellschafter von RSM Spain fest, dass 80 % der kleinen und mittleren Unternehmen in Spanien keine Complianceprogramme implementiert haben, was „alarmierend“ ist, wenn man berücksichtigt, dass 97 % der Unternehmen Spaniens KMUs sind.
In diesem Zusammenhang stimmten Cepero und Julio Capilla, Direktor von RSM Spain, darin überein, dass es nicht möglich ist, ein einheitliches Compliancemodell zu entwickeln. Vielmehr „muss jedes Programm den spezifischen Risiken des jeweiligen Unternehmens angepasst werden. Andernfalls würde ein Programm die Risiken nicht ausfindig machen und auch nicht zur Verbesserung der durch diese Risiken erzeugten Lage beitragen“.
Die Veranstaltung endete in den Räumen der Handelskammer von Mallorca mit einer Cocktailfeier für alle Teilnehmer.
Medien:
Cámara de Comercio de Mallorca
Miquel Roca: „In der Bevölkerung unter 35 Jahren ist der Selbstmord die häufigste Todesursache.“Interview mit Miquel Roca Bennasar, Psychiater, Professor und Forscher an der Universität der Balearen
Miquel Roca Bennasar ist Psychiater, Professor für Psychiatrie an der Fakultät für Psychologie der Universität der Balearen, Koordinator des Bereichs Neurowissenschaften am Institut für Gesundheitswissenschaften (IUNICS) und leitender Forscher der Gruppe „Psychische Störungen von besonderer Bedeutung in der medizinischen Primärversorgung”.
In seiner beruflichen Laufbahn hat er als Autor oder Herausgeber zehn Bücher über Psychopathologie und Psychopharmakologie, sowie mehr als 85 Artikel in internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht. In diesem Interview spricht Miquel Roca über die wichtigsten Gesundheitsprobleme, die psychische Erkrankungen verursachen. Und er erklärt, welche Veränderungen notwendig sind, damit es zu einem echten Durchbruch in der Psychiatrie kommen kann.
– Was sind zur Zeit Ihre beruflichen Tätigkeiten, Herr Miquel Roca?
– Ich teile meine Zeit zwischen Lehre, Forschung und Behandlung auf. Spanische und internationale Forschungsprojekte.
– In Ihrer langen Karriere kamen Sie oft mit dem Bufete Buades in Berührung. Besonders mit dem Direktor Joan Buades ist es zu einer engen Verbindung gekommen. An welche gemeinsamen Erlebnisse erinnern Sie sich besonders gerne?
– Glücklicherweise habe ich in meinem Leben noch nie Rechtsstreitigkeiten gehabt, die die Dienste der Kanzlei erforderlich gemacht hätten (lacht), aber im Fußballclub Real Mallorca und auf einigen anderen sportlichen Freizeitaktivitäten sind wir zusammengetroffen. Später teilten wir auch ganz private Dinge wie Kunst und Gastronomie, zusammen mit den Mitarbeitern der Kanzlei.
– Welche psychischen Störungen betreffen im Kontext der Wirtschaftskrise die spanische Bevölkerung besonders stark?
– Dieselben wie vor und nach der Krise, nur dass sie sich während der Krise verschlimmern. Vor allem Depressionen und Angstzustände, aber auch Drogenmissbrauch. Dies sind die großen Probleme. Am häufigsten sind Depressionen und Angst, die oft in der Allgemeinbevölkerung auftreten. Diese Störungen werden meistens nicht als solche erkannt. Die Leute denken immer noch, dass sie stigmatisiert werden, weshalb sie diese Krankheiten verbergen, geheim halten oder verschleiern. Dabei zeigen alle vorliegenden Studien, dass diese Störungen Auswirkungen großen Ausmaßes haben, sowohl individuell, familiär, gesellschaftlich, als auch wirtschaftlich. Jetzt erkennen wir zum Beispiel, welche Folgen die Depression im täglichen Leben hat. Dies schließt die Lern- und Arbeitsfähigkeit mit ein, was bedeutet, dass sie nicht nur individuelles, sondern auch soziales, wirtschaftliches und kollektives Leiden mit sich bringt.
– Gibt es auf Mallorca Besonderheiten in Bezug auf diese Beschwerden, oder sind seine Bürger im Allgemeinen von denselben Krankheiten betroffen wie in anderen Teilen Spaniens
[roto lado=“left“ texto=“Wir haben festgestellt, dass es während der Krise bei den Sprechstunden und Behandlungen der häufigsten psychischen Störungen im Vergleich zu vor der Krise einen Zuwachs von 7 bis 10 % gegeben hat“ ]
– Zum Glück gibt es keine Unterschiede. Die Prävalenz psychischer Krankheiten auf den Balearen ist vergleichbar mit denen anderer europäischer Länder. In der Tat gibt es einige Legenden, wie zum Beispiel, dass die Selbstmordrate auf der Insel Menorca sehr hoch ist. Wir haben das bereits erforscht, analysiert und veröffentlicht, und gezeigt, dass das nicht wahr ist; es ist ein Mythos, aber die Leute sagen immer noch, dass die Tramuntana von Menorca ihre Bewohner in den Selbstmord treibt. Und das ist nicht richtig, denn die mit der Parapsychologie zusammenhängende, hohe Selbstmordrate, die die maximale Folge psychischer Störungen darstellt, ist das schlimmste Problem, dem sich das öffentliche Gesundheitssystem stellen muss. Denken Sie nur an die Bevölkerung unter 35 Jahren: Die häufigste Todesursache ist heutzutage der Selbstmord. Früher waren es die Verkehrsunfälle, aber diese haben sich stark reduziert. Jetzt ist in der Bevölkerung von unter 35 Jahren der Suizid die häufigste Todesursache. Dabei sind die Zahlen in der Autonomen Region der Balearen ähnlich wie im Rest Spaniens. Auf der anderen Seite, wenn wir die Situation vor und während der Wirtschaftskrise vergleichen, können wir die Auswirkungen psychischer Störungen in der medizinischen Primärversorgung messen. Wir haben festgestellt, dass es während der Krise bei den Sprechstunden und Behandlungen der häufigsten psychischen Störungen im Vergleich zu vor der Krise einen Zuwachs von 7 bis 10 % gegeben hat. Jetzt werden wir eine ähnliche Studie machen, um drei Momente zu vergleichen. Wir haben gesehen, dass es während der Krise den größten Zuwachs in der medizinischen Primärversorgung gab, denn die Auswirkungen ökonomischer Krisen konzentrieren sich auf diese Sprechstunden. Ich glaube, die Anlaufstellen müssen grundlegend verändert werden, um in diesen Situationen die Folgen aufzufangen. Die einzige nachgewiesene Vorbeugung gegen diese psychischen Erkrankungen ist die körperliche Bewegung, eine gesunde Ernährung und kein Drogenkonsum, obwohl das in der jungen Bevölkerung sehr schwer zu schaffen ist.
– Sind die öffentlichen Mittel ausreichend, um diese psychischen Krankheiten zu behandeln?
– Alle vorliegenden Studien sagen Nein, und zwar aus vielen Gründen: weil die Behandlung psychischer Krankheiten keine Technologie benötigt. Es gibt keine großen Operationssäle – die Psychiater arbeiten seit zwei Jahrhunderten mit den gleichen Instrumenten. Es geht um persönliches Zuhören und Zeit. Das kostet nicht viel, aber die psychischen Krankheiten sind diejenigen mit den größten individuellen, sozialen und kollektiven Folgen. Wenn eine Person wegen einer Beschwerde ein Krankenhaus aufsucht, zum Beispiel mit Herzschmerzen, wird er bestimmt einer Reihe ergänzender medizinischer Tests unterzogen, wie Blutuntersuchungen, bildgebende Untersuchungen u.s.w. Aber in der Psychiatrie müssen Sie eine sofortige Antwort geben, und ohne diese Ressourcen. Bei der Diagnose arbeiten wir mit viel Subjektivität und wenig Objektivität. In unserem Fall wurde die psychiatrische Versorgung aus den psychiatrischen Anstalten herausgenommen, und in die allgemeinen Krankenhäuser integriert. Außerdem versuchen wir bei Patienten, die einen stationären Behandlungsaufenthalt benötigen, diesen so kurz wie möglich zu halten, damit sie so früh wie möglich zu ihren Familien und in die Gesellschaft zurückkehren. Aber die Gemeinschaft und die Familien sind in wirklicher Krise. Es gibt manchmal stationär behandelte Patienten, die, wenn Sie sie entlassen, hier keine Familie haben, oder nur viele Kilometer weit entfernt, oder gar keine. Das will nicht heißen, dass wir zum alten Modell zurückgehen sollen, aber es gibt viele Probleme, weil die Familien sich früher besser um einen Kranken kümmern konnten. Im heutigen Familienmodell leben die einzelnen Familienmitglieder verstreut in verschiedenen Teilen der Welt. Das kann zum Beispiel bei einem Patienten mit einer bipolaren Störung oder Schizophrenie sehr kompliziert sein.
– Sie haben Bücher und Artikel auf internationalem Niveau veröffentlicht. Welche Rolle wird die Psychiatrie in den nächsten Jahren spielen?
– Ich glaube, sie wird sich als ein medizinisches Fachgebiet definieren, in welchem es viel Forschung gibt, die aber auch auf die Praxis übertragbar sein wird. Das bedeutet, dass die Untersuchungen, die sich über psychische Krankheiten ansammeln, schnell in Vorteile für die Patienten umgewandelt werden. Das ist, denke ich, die Herausforderung, vor der die Psychiatrie steht. Derzeit sind wir immer noch in einem System von Studien verankert, die uns die Technologien nicht erlaubt haben, die nur in der Forschung Verwendung finden, und es fehlt uns der Schritt, diese Forschungsergebnisse in der Praxis mit den Patienten anzuwenden. Es ist sehr komplex, aber in der Pharmakogenetik gibt es Fortschritte, in der personalisierten Medizin, wo klinische Studien und epidemiologische Daten mit genetischen und biologischen Daten in Zusammenhang gebracht werden. Dies kann dann zur Anwendung bei Patienten führen, die zur Verbesserung ihres Zustands führen. In diesem Sinne steht der Psychiatrie eine ausreichend weit gefächerte und sehr interessante Arbeit bevor, mit der sie sich selbst verbessern kann.
Eine regenerierende Aktivität nach einem langen und anstrengenden Arbeitstag
Lesen. Jemand hat einmal gesagt, dass das Lesen jedweder Seite der Encyclopædia Britannica bei Schmerzen hilft.
Ihr Lieblingsgericht der mallorquinischen Küche und wer es Ihnen am besten zubereitet hat
Pa amb oli (Brot mit Olivenöl) und Pa amb sobrassada (Brot mit Streichwurst). Früher hat meine Mutter es gemacht, heute bereite ich es zu.
Palma de Mallorca ist zur besten Stadt zum Leben gewählt worden. Die zweitbeste für Sie ist …
London. London ist DIE STADT, großgeschrieben.
Ein Getränk, dass nie zu Hause fehlen darf Rotwein natürlich. Ein Bild, das das Glück in Ihrer Kindheit am besten portraitiert
Das Meer im Sommer.
Eine historische Figur, die Sie gerne kennengelernt hätten, und warum
Michel de Montaigne in seinem Schloss in Bordeaux.
Die Eigenschaft, die Sie am meisten an einer Person schätzen
Früher war es die Intelligenz. Heute, als Erwachsener, ist es die Güte und die Selbstlosigkeit. Darin habe ich mich verändert.
Lesen Sie noch die gedruckte Zeitung, oder haben Sie schon zur digitalen Version gewechselt?
Beide. Heute ist das menschliche Leben das Frühstück mit Kaffee und gedruckter Zeitung und der Abschied vom Tag das Lesen der Onlineversion des nächsten Morgens.
Miquel Roca braucht immer die Nähe von …
Einem Buch.
Franz Kraus: „Die Bauern Mallorcas sind die Ingenieure des Hotelgewerbes”
Interview mit Franz Kraus, Geschäftsführer von Sa Fàbrica de Gelats und Fet a Sóller
Franz Kraus kam in den 90er Jahren nach Sóller, ein Ort im Norden von Mallorca. Er öffnete die „Fàbrica de Gelats” mit zwei Angestellten, und zwei Jahre später schuf er „Fet a Sóller””, eine Firma mit derzeit 70 direkten und 150 indirekten Arbeitsplätzen.
Franz studierte in den USA und in Deutschland. Nach Beendigung seines Studiums arbeitete er als Manager in einem multinationalen Konzern der Lebensmittelindustrie. Danach lieβ er sich in Sóller nieder, um als Projektberater für ein deutsches Unternehmen zu arbeiten. Nach einiger Zeit gab er diese Arbeit auf und gründete die Lebensmittelfabriken. Franz erzählt uns in diesem Interview von seinen Anfängen und Projekten. Und er erklärt uns, warum Fet a Sóller sich zu einem erfolgreichen und beispiellosen Unternehmen entwickelt hat, welches uns das Beste der mallorquinischen Landwirtschaft bietet.
– Franz, warum Sóller? … Warum haben Sie Ihre deutsche Heimat verlassen?
– Als ich mich entschieden habe nach Mallorca zu ziehen, hatte ich in Deutschland viel Erfolg in der Lebensmittelindustrie. Für mich war immer klar, dass ich irgendwann mein eigenes Geschäft haben würde. Ich kam nach Mallorca, weil ich meine Ehefrau kennenlernte, und wir entschieden hatten hier zu bleiben. Auβerdem halte ich mich für einen Latino, weshalb ich mich in Südeuropa besser fühle als im Norden. Ich bin seit 26 Jahren hier, und die Art und Weise des Lebens hier liegt mir einfach gut.
– Wie waren Ihre Anfänge in Sóller, in der Geschäftswelt mitten in der Serra de Tramuntana?
– Mit viel Vorsicht. Seit meiner Ankunft habe ich das Potenzial von Sóller ausgewertet: den Reichtum, den die Natur bringt, und was man daraus machen kann. Am Anfang war ich 7 Jahre als Berater für die europäische Lebensmittelindustrie tätig. 1994 gründete ich dann Sa Fàbrica de Gelats und 1996 Fet a Sóller. Ich begann allein, aber jetzt habe ich Partner, weil das Geschäft zu groβ geworden ist.
– Warum haben Sie in der Speiseeisbranche begonnen? Ist es eine Leidenschaft oder ein Geschäft?
– Aus zwei Gründen begann ich damit in Mallorca. Zum einen fand ich eine Marktnische in dieser Branche, und zum anderen bin ich nicht nur Wirtschaftswissenschaftler, sondern auch Eisverkäufer. Alles was ich über Eis weiβ, habe ich in meiner deutschen Heimat gelernt, weil ich neben dem Studium als Eisverkäufer gearbeitet habe.
[roto lado=“left“ texto=“sind wir die „Auβerirdischen” von Mallorca: Wir müssen einen Tunnel bezahlen, den teuersten der Welt, und das ist wie eine Grenze.“]
– Fet a Sóller ist ein Vermarkter einheimischer Produkte aus Sóller, aber auf europäischem Niveau. Es entstand mit dem Konzept, Nahrungsmittel zu kreieren. Aber nicht nur Speiseeis, weil es, wie der Wein, nicht unentbehrlich ist, aber seine Marktnische hat. Das Eis auf Mallorca war schon immer eine Katastrophe, weshalb ich mit beiden Marken gearbeitet habe. Natürlich musste ich dafür meine Arbeit als Berater aufgeben. Zurzeit haben wir 70 Personen, die mit uns arbeiten und auf unserer Gehaltsliste stehen. Auβerdem haben wir Vereinbarungen mit mehreren Unternehmen – Genossenschaften – aus Sóller, dem Stadtrat, Lehrwerkstätten. Zusammenfassend würde ich sagen, dass wir auf insgesamt fast 150 Personen kommen, die für das Unternehmen arbeiten.
– Wie kam es zu Ihrer Beziehung mit dem Bufete Buades?
– Ich würde sagen, durch Zufall. Juan Buades war während einer Podiumsdiskussion am Circulo de Economia de Mallorca. Dort haben wir uns kennengelernt. Ich erinnere mich, dass er mir sagte, dass er überrascht sei, Deutsche zu finden, die nicht dem üblichen Stereotyp entsprechen, den man normalerweise auf der Insel kennenlernt.
[roto lado=“right“ texto=“Die Frage ist, ob man überlebt oder nicht. Überleben ist schon ein Erfolg“]
– Wie erklären Sie sich den Erfolg Ihrer Firma?
– Kein neues Unternehmen, auβer vielleicht eine in der Welt so einzigartige Idee wie Google, kann aus sich selbst heraus ein Ziel erreichen. Ich denke, für den Erfolg eines Unternehmens sind die Ausdauer, das Wissen und die Bescheidenheit beim Erreichen eines Ziels wichtig. Wir, die Gründer, sind nicht die Einzigen, die Erfolg haben. Auch die Angestellten und viele andere Personen. Es ist wie beim Fuβball: Du brauchst ein gutes Team, um eine Sache voranzubringen. Auf der anderen Seite denke ich, dass es das Potenzial von Sóller war. Sóller war in der dunklen Zeit Spaniens ein wenig vergessen, und es fehlten Straβen. Dieses Potenzial hat bewirkt, dass ich mein Ziel dahin gehend setzte, die gesamte Bevölkerung in mein Projekt mit einzubeziehen. Die Kenntnisse waren da, aber es fehlte ein neuer Anstoβ, um sie zu entfalten. Anfangs musste ich die Menschen überzeugen, damit sie mir glauben. Dies habe ich geschafft, weil ich pflichtbewusst bin. Ich denke, in Gesellschaft ist es sehr wichtig, dass man sich aufeinander verlassen kann. Ich glaube, dass jeder Unternehmer Arbeitsplätze schaffen sollte, und wir haben in den letzten Jahren circa 50 Personen angestellt, in einem Dorf wie Sóller. Hier arbeitet kein Mallorquiner, nur Sollerics, denn hier in Sóller sind wir die „Auβerirdischen” von Mallorca: Wir müssen einen Tunnel bezahlen, den teuersten der Welt, und das ist wie eine Grenze. Leider war keine der bisher regierenden Parteien dazu fähig, uns von dieser Grenze zu befreien. Jetzt scheint es so, dass uns die derzeitige Regierung von Francina Armengol befreien wird, und uns freien Zugang zum Rest Mallorcas geben wird. Dadurch könnten wir uns auf eine normale Art und Weise bewegen, und damit wachsen und Leute aus dem Rest von Mallorca einstellen.